Jean-Michel Frank entwarf in den zwanziger Jahren stilprägende Inneneinrichtungen mit dem zeitlosen Ideal der Einfachheit. Er arbeitete in Paris mit Künstlern wie Giacometti und Dali, und entwarf Interieurs für Millionäre wie Nelson Rockefeller und Templeton Crocker.
Ein melancholischer Dandy, der – ohne es wirklich zu wollen – Innenausstatter wurde und dabei eine neue Ästhetik erfand, die bis heute Design und Innenausstattung maßgeblich beeinflusst.
Jean-Michel Frank, 1895 als dritter Sohn einer jüdischen Bankiersfamilie geboren, war Autodidakt mit einem exzellenten Gespür für Formen, Arrangements und Materialien. Er wurde zu einem Revolutionär auf dem Gebiet des Innendesigns durch sein Ideal: die Einfachheit. Dabei betonte er die sachliche Schlichtheit, indem er luxuriöse Materialien mixte. Als Designer war er ein detailversessener Perfektionist. Er kam über die Pariser Kunstmäzene Marie-Laure und Charles de Noailles mit berühmten Künstlern und Künstlerinnen der damaligen Zeit in Kontakt – vor allem mit jenen, die es sich leisten konnten, einen extravaganten Innenausstatter zu engagieren.
Sein kometenhafter Aufstieg fällt mitten in die Goldenen Zwanziger, die „années folles“, eine der schillerndsten Stilepochen des vergangenen Jahrhunderts. Es ist die Zeit des Art déco, des künstlerischen Aufbruchs und kostspieliger Pracht, die nach dem Ersten Weltkrieg ganz Europa, vor allem aber Frankreich erfassen sollten.
Möbelkollektion Hermés von Jean-Michel Frank
Jean-Michel Frank (1895 – 1941) hat einen Namen in der dekorativen Kunst. In den 1920er- und 1930er-Jahren galt er als einflussreicher Designer und Dekorateur. Sein Stil, der als „armer Luxus“ bezeichnet wurde, machte ihn zum Vorreiter des Minimalismus. Er bevorzugte schlichte Formen und schuf Raum für die Seele, indem er das Interieur vom Überflüssigen befreite. Seine Linien sind streng, seine Formen schlicht, seine Materialien roh oder raffiniert.
1924 stößt Jean-Michel Frank auf Jean-René Guerrand, den Schwiegersohn von Emile Hermès. Ihn beauftragt er mit dem Lederbezug seiner Möbelstücke (Sessel und Sofas Confortable).
Es entsteht eine lebenslange Zusammenarbeit mit dem Designer. Mit Jean-Michel Frank steckt Hermès die neuen Grenzen seines Savoir-faire als Sattler und Pferdegeschirrhersteller ab und bezieht Möbelstücke und Wandverkleidungen mit Leder.
Diese von minimalistischer Eleganz zeugenden zeitlosen Stücke erfordern heute für ihre naturgetreue Neuinterpretation außergewöhnliches Savoir-faire in der Polsterei und im Lederbezug.
Wir lieben das Interior Design von Hermés und Jean-Michel Frank.